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Professioneller Hochzeitsfotograf - Kosten

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Whaaat? So viel bekommst du als Hochzeitsfotografin für einen Auftrag?

Dieses Thema kommt dir bereits aus den Ohren heraus?

Sorry - dies ist meine Sichtweise der Dinge 🤷‍♀️😊

Ob du dann deinen aktuellen Job kündigen magst und Hochzeitsfotograf wirst, bleibt Dir überlassen.


Dies und viele andere Rückmeldungen, wie z.B. Wucherpreise, oder - nur weil Hochzeit dran steht, ist es gleich teurer - bekommt man als Hochzeitsfotograf bzw. Hochzeitsdienstleister fast täglich zu hören und die endlosen und immer wiederkehrenden Fragen und Diskussionen über dieses Thema in diversen Foren sind Alltag - und deswegen werde ich nicht müde und kläre immer und immer wieder auf, denn woher soll man als Kunde die Preisgestaltung erahnen, oder Wissen, wie sich der Preis bei Soloselbstständigen zusammensetzen?

Denn am Ende denkt man sich, dass der liebe Kollege Fotografin mehr als ich im Monat verdiene - auf den ersten Blick - JA 🤯! Den zweiten Blick habe ich in diesem Blog gewidmet. Hochzeitsfotograf - und dessen Kosten.


Ich möchte an dieser Stelle direkt klarstellen, dass dieser Blog nicht über die Kosten belehren soll, keine Rechtfertigung ist und lediglich als Aufklärung und "Aha-Effekt" dienen soll.

Eine genaue Kostenaufstellung wird nach den Erklärungspunkten von mir im unterem Blog aufgelistet sein. 💸


Natürlich kann oder will sich nicht jedes Brautpaar einen professionellen Fotografen für die Hochzeit buchen, dieses Thema habe ich bereits in einem separaten Blogbeitrag erläutert und auf welche "Nebensächlichkeiten" ihr als Kunde unbedingt achtet solltet, wenn ihr Euch für einen Hobbyfotografen entscheidet 👉 Siehe Blog zum Thema Hobbyfotografen


 

Um die kommende Thematik einmal in einer kurzen Übersicht zusammen zufassen und wie der Preis kalkuliert wird, hängt von folgenden Faktoren ab:

  • Gewerbeart

  • Wohnort / Region

  • Handwerk

  • Erfahrung

  • Equipment

  • Lebenshaltungskosten

  • Paketmöglichkeiten

  • Kundenwunsch

  • Investitionen in Workshops

  • monatliche Ausgaben / Kosten

🚨Heutzutage darf sich jede Person als Fotograf und Fotografin bezeichnen, sofern man hierfür ein Gewerbe beim Ordnungsamt angemeldet hat.

Der Beruf ist nicht mehr geschützt, weswegen jeder diesen Beruf seit 2003 ohne einen Meisterbrief ausüben darf. Jedoch müssen wir uns offiziell bei der Handwerksammer anmelden, da es noch immer als Handwerk bezeichnet wird.


Bei der Anmeldung des eigenen Gewerbes gibt es direkt mehrere Punkte zur Auswahl, entscheidend für unsere Kategorie und Preiszusammensetzung ist die Fotografie im Kleingewerbe oder als Vollerwerbstätiger bzw. Vollselbstständiger.


Im Kleingewerbe darf man grundsätzlich den Gesamtumsatz von 22.000 € im Jahr nicht überschreiten, dafür muss man auch keine Mehrwertsteuer abführen. Kleingewerbler könnten deswegen manchmal bereits 19 % günstiger als der Kollege im Vollerwerb sein. Die MwSt geht ohnehin direkt an den Staat über.

Ergo: Ich als Kleinunternehmerin habe nur eine begrenzte Anzahl an Hochzeiten und Einnahmen im Jahr, die ich zusätzlich einnehmen darf, dafür aber etwas günstiger.


Wohnort und Region sind sehr entscheidend über die Preisgestaltung. In Gebieten wie München oder Berlin sind die Gehälter bereits höher im Vergleich zu anderen Städten, die Nebenkosten in den Regionen sind ebenfalls höher. Kollegen aus diesen Räumen nehmen in der Regel grundsätzlich höhere Preise aufgrund der ortsüblichen Lebenshaltungskosten.


Die Erfahrung ist ausschlaggebend für die Kalkulation des eigenen Wertes.

Zu Beginn meiner Karriere und den ersten 5 Hochzeiten habe ich 20 € pro Stunde genommen inklusiver aller Aufnahmen digital überarbeitet und teilweise sogar noch ein Fotoprodukt obendrauf. Das dieser Preis nicht mal im Ansatz die tatsächlichen Kosten abgedeckt hat, das sollte jedem klar sein.

Mit jedem Jahr, jeder weiteren Erfahrung steigt auch der Preis. Das ist ähnlich mit einem üblichen Beruf als Pflegefachkraft oder Büroangestellte zu vergleichen. Je mehr Berufserfahrung man hat und je weiter man dadurch aufsteigt, desto mehr Gehalt kann man verhandeln und auch erwarten. Niemand verdient mehr das Lehrgeld vom Anfang seiner beruflichen Laufbahn - und genauso ist es auch bei uns Fotografen.

Durch jahrelanger Erfahrung wissen wir, welche Bewegungen uns im Hochzeitsalltag erwarten könnten und wo ich mich positionieren werde, damit die Aufnahme gelingt und aus welchem Winkel dieser meinem Stil entsprechen wird. Denn durch Erfahrung eignet man sich einen ganz persönlichen Stil an, die fotografische Handschrift. Diese ist besonders bei geschultem Auge sehr deutlich zu erkennen und auch tatsächlich zu unterscheiden, wenn man Bilder der selben Hochzeit aus der Sicht von 5 Fotografen vergleichen würde.

Sehr erfahrene Fotografen wie z.B. ich, geben ihr Wissen an ihre Kunden weiter. Denn wir planen bei Bedarf gemeinsam mit Euch, sodass ihr eine Vorstellung vom zeitlichen Umfang bekommt und eine stressfreie Hochzeit genießen könnt. Sind wir einmal ehrlich - wer kennt schon die genauen Abläufe einer Hochzeit, die Dauer bei Personenanzahl X und was man eventuell gar nicht bedenkt?


Das eigene Equipment entwickelt sich im Laufe der Erfahrungsjahre, bezahlt auch viel Lehrgeld für unnötige Dinge, aber die Kosten und stets Up-to-Date zu sein, sind leider nicht von der Hand zu weisen.

Mittlerweile habe ich alles, was ich für einen Auftrag bei einer Hochzeit benötige, dazu zählen:

  • 2 Kamerabodys - je 3000 € das Stück

  • 12 Akkus + Ladestationen - je 30 € das Stück

  • 6 Objektive für jede erdenkliche Situation gewappnet - Kosten zwischen 600 € - 3000 € pro Objektiv

  • Special Effekts für Linsen - 60 € je Effekt und Stil

  • Kameragurt für beine Kameras an der Frau - 350 €

  • 24 Speicherkarten - je Karte 50 € (jede Kamera hat zwei Slots zur Datensicherung und ein absolutes Must-Have für jeden Profi - hier trennt sich Spreu vom Weizen!!)

  • 5 Funkblitze - je 190 €

  • 5 Stative für Blitze + Adapter - je 130 €

  • Special Effekte für Blitze und Former - ab 150 €

  • Kamerarucksack - ich habe zwei, 390 € & 250 €

  • Ersatzkamera - 2000 €

  • 40 Akkubatterien für Blitz - 4er Pack je 29 €

  • durchsichtiger Regenschirm groß - 20 €

  • Arbeitslaptop - 3000 €

  • Speicherkarten für Eure Fotos nach Sortierung mit 5 TB und Sicherung - je 180 €

  • Arbeitsprogramme wie Lightroom, Photoshop - monatlich 13 €

  • Online Galerie Provider - 24 € mtl.

  • Kleinkram ohne Auflistung in Summe - ca. 200 €

Aufgeführte Gesamtkosten: 22.718 €


Die genannten Kosten variieren stark von Fotograf zu Fotograf und mit der einhergehenden Erfahrung. Da mein Equipment mein Handwerksmaterial ist, muss ich dieses auch Warten lassen und mich entsprechend drum kümmern, diese Kosten sind nicht einkalkuliert. Wenn etwas kaputt geht oder neu eingekauft werden muss aufgrund von Verschleiß, kommen diese Kosten noch einmal oben drauf. Eine professionelle Kamera ersetzt man in der Regel alle 3-5 Jahre, je nach Bedarf und Technikfortschritt.

Wer solch eine Ausrüstung besitzt, kann nicht anders und muss einen Mindestpreis kalkulieren. Je weniger man hat, desto günstiger kalkuliert man.

Für uns "Profi"fotografen heißt es nichts anderes, dass wir für alle Fälle gewappnet sind und jede Räumlichkeit, Lichtstärke und Sicherheit uns keine Herausforderung stellen.


Lebenshaltungskosten variieren stark und kann ich gar nicht genau aufführen, da diese sehr unterschiedlich sind.

Wichtig sind jedoch Rentenbeiträge und Sozialbeiträge, aber auch Absicherungen für das Gewerbe. Strom und Gas für eigene Studios und Mietobjekte, sowie Benzinpreise zählen unter anderen hinzu.


Großer weiterer Punkt bei der Zusammenstellung eines Preises ist die Paketmöglichkeit.

Was erhält man am Ende der Hochzeit?

  • Sind die Bilder aussortiert und digital im Stil des Fotografens bearbeitet?

  • Erhält man weitere Produkte wie USB-Stick, Prints oder Fotobuch?

  • Gibt es eine Online Galerie für den Download, auch für die Gäste?

  • Wedding Guide zum Recherchieren und planen?

  • Gesamte Stundenbegleitung am Tag der Hochzeit

  • Anfahrtskosten

  • Pflegepauschale

  • Hotelkosten

Es gibt aber auch Kollegen und Kolleginnen, die nur eine begrenzte Anzahl an Fotos übergeben und alle weiteren zusätzlich bezahlt werden müssen. Vermeintlich sieht das Angebot zu Beginn attraktiv aus, kann aber schnell zur Kostenfalle werden - deswegen bitte ich Euch:

Vergleicht die Pakete und Angebote.


Ihr habt sicherlich bereits gesehen, dass es die unterschiedlichsten Arten der Fotografie und Umsetzung von Hochzeitsfotos gibt.

Deswegen komme ich nun zu dem Punkt des Kundenwunsches.

Für einen bestimmten Stil, für bestimmte Fotografen, bezahlt man bereits mehr aufgrund des Namens und der Art der kunstreichen Fotografie. Hier ist Angebot und Nachfrage das Stichwort.

Kann man mit bestimmten Taschenmarken wie Hermés vergleichen, oder Automarken wie Porsche in Limited Editions.

Wir Fotografen können diesen einen Tag nur einmal vergeben, manche Fotografen suchen sich sogar ihre Kunden aus, weil diese zum Portfolio und zum Kundenkreis passen - kein Scherz!

Bei der Suche nach Eurem passenden Match müsst ihr mal darauf achten, welcher Typ Mensch, welche Art von Foto oder welcher Stil auf den Seiten des Künstlers gezeigt werden.

Je aufwendiger, je mehr Kunst, je mehr Style und traumhafte Kulissen, desto mehr Geld könnt ihr einplanen. Manche Kollegen nehmen für eine komplette Tagesbegleitung mit insgesamt 2 Fotografen über 15.000 € - wirklich! Aber es gibt sie, die Kunden die es zahlen, weil sie genau diesen Stil und diesen Fotografen haben möchten.

Es ist nicht verwerflich diesen Preis aufzurufen, jeder hat seinen Kundenstamm, sein Klientel und seinen Wunschkunden und die dazugehörigen Ausgaben.


Die eigene Investition in Workshops sind unabdingbar, um in der Branche am Ball zu bleiben und vor allem Netzwerken zu können. Man erfährt hierdurch neue Herangehensweisen, steuert dadurch seinen Stil der Fotografie und erweitert seinen Horizont - eine Investition in sich selber. Diese Investition schlägt sich auch auf den Preis nieder. Manche buchen mehrere Workshops im Jahr, andere nur wenige in Jahren.


Zum Schluss kommen noch die monatlichen Kosten.

Versicherungen, Umsatzsteuerabgaben, Kontogebühren, diverse Softwareprogramme für das Unternehmen, Miete, ggfls. Leasingverträge.

Man kann es etwas mit dem eigenen Bruttolohn vergleichen.

Wenn ihr als Beispiel 4000 € Brutto verdient, werdet ihr in etwa und je nach Steuerklasse etwas mehr als 2000 € Netto auf Eurem Konto erhalten.

In der Fotografie ist das nicht anders. Von dem aufgeführten Betrag zur Begleitung gehen in der Regel und je nach Fotograf zwischen 40-60 % für Steuern, Sozialbeiträge und Versicherungen drauf - und damit sind diese weg.


Hier ein Beispiel:

👉 Begleitung einer 8-stündigen Hochzeitsreportage:

2000,00 € Gesamtwert im Kleingewerbe (hier muss man Einkommenssteuer auf den Gewinn abziehen)

Nun ziehen wir einmal 45 % für Steuer, Versicherung und Sozialbeiträge ab:

1100,00 € bleiben übrig.

Von diesem Betrag ziehen wir einen prozentualen Satz der monatlichen Ausgaben für Equipment ab, sagen wir einmal 10 %:

990,00 € bleiben übrig.

Nun rechnen wir die Stunden der Vorleistung wie Telefonat, Email, Vorgespräche, sowie pünktliches losfahren zur Hochzeit, frühzeitiger vor Ort sein und die Recherche für Location und Spots, sowie die Nachbereitung der Bilder. Für jeden Punkt - außer der Bearbeitung könnt ihr eine Stunde kalkulieren, die Nachbereitung der Fotos umfasst bei mir im Beispiel das 3-fache der Auftragszeit, sprich 24 Stunden in Summe nach der Hochzeit nur für die Auswertung, Bearbeitung, Galerieupload und Rechnungserstellung.

Hier ist der Punkt, an dem viele unwissende Kunden sagen, dass keine Bearbeitung der Fotos notwendig sei, sie lieber natürliche Aufnahmen vom Tag erhalten möchten. Aber genau dieser Stil, der die Natürlichkeit hervorhebt, dieser kann explizit bei der Auswahl des Fotografens gewählt werden.

In Summe wären das 37 Stunden für Eure Hochzeit mit Vorbereitung, Nachbereitung und der Hochzeitstag selber.

Der Stundenlohn für diese Hochzeit liegt jetzt bei 26,76 €.


Man kann beliebig weitere Kosten abziehen, wie eine Kalkulation für den Winter, Workshops, Urlaub soll auch einmal drin sein und wenn eine Saison mal richtig schlecht läuft, benötigt man auch ein gewisses Polster als Absicherung, denn die laufenden Kosten müssen auch ohne Einnahmen bezahlt werden.

 

Falls ihr nun bis an diese Stelle alles durchgelesen habt - Respekt und vor allem - Danke!


Der errechnete Stundenlohn von knapp 27 € errechnet sich, wie Eingangs bereits gesagt, sehr unterschiedlich und bei jedem professionellen Kollegen und Kollegin sieht dieser anders aus. Er kann höher, aber auch niedriger sein - genauso wie das Lohngefälle in allen anderen Branchen in Deutschland.

Nur weil man die Gesamtsumme für diesen einen Tag sieht, bedeutet es nicht, dass wir hierdurch reich werden, wir wollen lediglich überleben und ein normales Leben führen, ganz ohne böse Gedanken oder Abzocke!

Am Ende sind wir Dienstleister, die ihr volles Herz und ihre Seele für ihre Kunden öffnen und ihnen wundervolle und einmalige Erinnerungen kreieren möchten.

Jeder Topf wird seinen passenden Deckel finden - versprochen!






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